Deutscher Geotechnik-Konvent
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Rück­blick 5. Deut­scher Geotechnik-Konvent

Am 28.–29.03.2019 ver­an­stal­te­te URE­TEK Deutsch­land den 5. Deut­schen Geo­tech­nik-Kon­vent. Die mitt­ler­wei­le eta­blier­te Fach­ver­an­stal­tung war in die­sem Jahr zu Gast in Leip­zig. In den his­to­ri­schen Hal­len des Kunst­kraft­werks ging es um das viel­dis­ku­tier­te The­ma “Alt­las­ten und Schad­stof­fe im Bau­grund“, ver­bun­den mit der Fra­ge­stel­lung, was dies für die Umwelt­geo­tech­nik bedeutet.

Der 5. Deut­sche Geo­tech­nik-Kon­vent star­te­te mit Rücken­wind in die Ver­an­stal­tungs­ta­ge. Mit über 160 Anmel­dun­gen wur­de ein neu­er Teil­neh­mer­re­kord ver­zeich­net. Zu den Teil­neh­mern reih­ten sich in die­sem Jahr etli­che Aus­stel­ler ein, dar­un­ter der IRB Fraun­ho­fer Ver­lag, die Civil­ser­ve GmbH (GGU –Soft­ware) und die Euro­fins GmbH.

Eröff­net wur­de das Fach­ta­gungs­pro­gramm von Dr.-Ing. R.-B. Wudt­ke. Er lei­te­te das Schwer­punkt­the­ma des 5. Deut­schen Geo­tech­nik-Kon­vents mit sei­nem Bei­trag zum The­ma “Schad­stof­fe im Bau­grund” ein. Wudt­ke klär­te die Teil­neh­mer über ver­schie­de­ne Schad­stoff­cha­rak­te­ris­ti­ka sowie deren Frei­set­zung in die Umwelt auf. Er stell­te klar, dass jeder Stoff in Abhän­gig­keit sei­ner Kon­zen­tra­ti­on eine schäd­li­che Wir­kung habe. Haupt-Trans­port­mit­tel von Schad­stof­fen im Bau­grund sei dabei infil­trier­tes Wasser.

Alt­las­ten – die vier­te Dimen­si­on im Bau

In Zei­ten des Wohn­raum­man­gels ist Bau­grund ein begehr­tes, aber auch begrenz­tes Gut. Die hohe Nach­fra­ge führt dazu, dass frü­her indus­tri­ell genutz­te Flä­chen als Bau­grund ver­wen­det wer­den. Die­se Flä­chen brin­gen eine erhöh­te Wahr­schein­lich­keit für kon­ta­mi­nier­ten Bau­grund mit sich. Folg­lich muss bei die­ser Art der Bebau­ung eine mög­li­che Kon­ta­mi­na­ti­on als vier­te Dimen­si­on im Bau berück­sich­tigt wer­den. Dipl.-Ing. Chris­ti­an Blothe von der HPC AG arbei­te­te die­ses The­ma für die Teil­neh­mer auf und erläu­ter­te einen Leit­fa­den zur idea­len Vor­ge­hens­wei­se. Dabei ver­glich er die Befrei­ung des Bau­grunds von Alt­las­ten und Schad­stof­fen mit einer Ope­ra­ti­on. So erspa­ren eine gründ­li­che Ana­mne­se und Dia­gno­se teu­re ad hoc-Lösun­gen auf der Baustelle.

Wie eine mög­li­che “Ope­ra­ti­on” des Bau­grunds aus­se­hen könn­te, wur­de von Dr. Juli­an Bosch aus dem Hau­se Intra­po­re vor­ge­stellt. Das noch recht jun­ge Unter­neh­men, das im Jahr 2015 gegrün­det wur­de, hat eine par­ti­kel­ba­sier­te Lösung zur Dekon­ta­mi­na­ti­on von Bau­grund und Grund­was­ser ent­wi­ckelt. Mit­tels mini­mal-inva­si­vem Injek­ti­ons­ver­fah­ren wer­den maß­ge­schnei­der­te Sus­pen­sio­nen aus paten­tier­ten Nano- und Mikro­par­ti­keln in den Bau­grund inji­ziert. Die Par­ti­kel reagie­ren mit den Alt­las­ten im Boden und eli­mi­nie­ren oder immo­bi­li­sie­ren die Schad­stof­fe. Ins­ge­samt bie­tet Intra­po­re fünf Ver­fah­ren mit ver­schie­de­nen Ein­satz­be­rei­chen zur Dekon­ta­mi­na­ti­on von Bau­grund an. So dient das Ver­fah­ren „Intrab­lue“ bspw. dem oxi­da­ti­ven Abbau von Erdöl-Schadstoffen.

Radon – ein natür­li­ches Gefähr­dungs­ri­si­ko für den Menschen

Neben Schad­stof­fen, die durch mensch­li­ches Zutun frei­ge­setzt wer­den, gibt es auch sol­che, die auf natür­li­che Wei­se im Bau­grund vor­kom­men. Dipl.-Ing. Ger­hard Klin­gel­hö­fer refe­rier­te in sei­nem Vor­trag über das natür­li­che Edel­gas Radon. Radon ist farb- und geruch­los. Es ist aber auch radio­ak­tiv und soll Lun­gen­krebs ver­ur­sa­chen kön­nen. Klin­gel­hö­fer klär­te die Teil­neh­mer in sei­nem Vor­trag über Risi­ken und recht­li­che Grund­la­gen von Radon auf. Er wies auf den Ver­trag der Euro­päi­schen Atom­ge­mein­schaft und auf das neue Strah­len­schutz­ge­setz hin, wel­ches seit dem 31.12.2018 in Kraft getre­ten ist und in dem fest­ge­hal­ten wur­de, die Bevöl­ke­rung vor dem Ein­fluss von Radon zu schüt­zen. Dar­auf auf­bau­end erklär­te Klin­gel­hö­fer, über wel­che Ein­tritts­pfa­de Radon in die Raum­luft gelangt und über wel­che bau­li­chen Maß­nah­men ein voll­stän­di­ger Schutz vor Radon erreicht wer­den kann.

Im Vor­trag von Dr. Axel Böh­me vom Kunst­stoff­zen­trum in Leip­zig ging es um einen Stoff, der 1937 in einem Labor erfun­den wur­de – Poly­ure­than. Im Zen­trum sei­ner Prä­sen­ta­ti­on stand die Fra­ge der Nach­hal­tig­keit des „Schaum­stoffs“. Poly­ure­than ist seit sei­ner Erfin­dung eines der viel­sei­tigs­ten Werk­stof­fe. Es fin­det Anwen­dung in den ver­schie­dens­ten Berei­chen, die vom Kleb­stoff bis hin zur Auto­ver­klei­dung rei­chen. Laut Dr. Böh­me kön­nen PU-Hart­schaum­ab­fäl­le zum Teil recy­celt, aber auch ener­ge­tisch ver­wer­tet wer­den und stel­len somit bei rich­ti­ger Ver­wer­tung kei­ne Gefahr für die Umwelt dar.

Hybri­d­In­jec­tion – ein boden­ver­bes­sern­des Verfahren?

Das The­ma Poly­ure­tha­ne wur­de mit dem Vor­trag von Prof. Dr. Tho­mas Neid­hart von der OTH Regens­burg wei­ter fort­ge­führt. Hier­bei ging es aller­dings um den kon­kre­ten Anwen­dungs­fall von Poly­ure­than als Expan­si­ons­harz zur Boden­ver­bes­se­rung. Prof. Dr. Neid­hart prä­sen­tier­te den Teil­neh­mern die Ergeb­nis­se eines Feld­ver­suchs, in dem die URE­TEK Hybri­d­In­jec­tion®-Metho­de, kurz UHI, auf die Pro­be gestellt wur­de. Ziel war es, den Ver­bes­se­rungs­ef­fekt der Boden­ver­bes­se­rungs­säu­len zah­len­mä­ßig zu erfas­sen. Im Ver­such wur­de der Boden ein­mal ohne und ein­mal mit dem Ein­bau von UHI belas­tet. Das Ergeb­nis: Der Ein­bau von URE­TEK Hybri­d­In­jec­tion hat span­nungs­un­ab­hän­gi­ge Set­zun­gen deut­lich redu­zie­ren kön­nen, das Ver­for­mungs­mo­dul ver­grö­ßert und das Kriech­ver­hal­ten vermindert.

Wie bei allen URE­TEK Metho­den wird auch bei Hybri­d­In­jec­tion mini­mal-inva­siv agiert. Geo­tex­til­ele­men­te wer­den im auf­ge­wi­ckel­ten Zustand mit klei­nem Durch­mes­ser in den Bau­grund ein­ge­bracht und ent­fal­ten sich anschlie­ßend durch die inji­zier­ten Expan­si­ons­har­ze. Um genau die­sen Pro­zess sicht­bar zu machen, wur­de im Außen­be­reich des Kunst­kraft­werks eine live-Demons­tra­ti­on vor­be­rei­tet. Vor den Augen der Teil­neh­mer wur­de ein Geo­tex­til­ele­ment im sog. “free-blow” mit Expan­si­ons­harz befüllt. Das Ele­ment dehn­te sich zu einer Säu­le aus und mach­te genau das anschau­lich, was im täg­li­chen Ein­satz der Metho­de unsicht­bar ist.

Quer­den­ken über den Tel­ler­rand und noch weiter

Im Anschluss an die live-Demons­tra­ti­on folg­te ein Impuls­vor­trag, der den Teil­neh­mern einen nach­hal­ti­gen und inspi­rie­ren­den Gedan­ken­an­stoß mit auf den Weg geben soll­te. Georg Schu­ma­cher von der Quer­den­ker Net­work GmbH reg­te mit krea­ti­ven Denkauf­ga­ben die Teil­neh­mer zum Aus­bre­chen aus ihren gewohn­ten Denk­mus­tern an, um so neue krea­ti­ve Ansät­ze und Ideen zu entwickeln.

Mit dem Impuls­vor­trag wur­de das Tagungs­pro­gramm des 5. Deut­schen Geo­tech­nik-Kon­vents been­det. Bevor es in den Net­wor­kin­ga­bend ging, gab es für die Teil­neh­mer noch etwas zu Stau­nen: Eine immer­si­ve 360°-Kunstshow. Auf­wän­di­ge Licht­in­stal­la­tio­nen tauch­ten die gesam­te Indus­trie­ku­lis­se in ein erleb­ba­res Kunst­werk. Mit der Show “Renais­sance der Gigan­ten” konn­ten die Teil­neh­mer an Wän­den und Boden der Maschi­nen­hal­le Wer­ke von gro­ßen Küns­tern wie da Vin­ci bestaunen.

Am zwei­ten Tag des Deut­schen Geo­tech­nik-Kon­vents ging es auf Exkur­si­ons­tour. In der Werks­füh­rung bei Por­sche Leip­zig konn­te die prä­zi­se getak­te­te Fließ­band­pro­duk­ti­on des Luxus­sport­wa­gens bewun­dert wer­den. Bei der Spin­ne­rei Leip­zig ging es vor allem um den bau­his­to­ri­schen Aspekt und den Neu­bau des außer­ge­wöhn­li­chen Niemeyer-Cafés.

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